Mein Leben

Mein Leben

Kurzbiografie

Biografie

Am 19.05.2000 habe ich das Licht der Welt im Land der tausend Berge erblickt, dem Sauerland. Schon kurz nach der Geburt stand für alle fest: wäre er mal besser noch etwas im Mutterbauch geblieben, denn mit der Ruhe war es im kleinen, beschaulichen Arnsberger Krankenhaus nun Geschichte. Ich hätte schon früh einen großen Mitteilungsdrang und dem habe ich auch Luft verschafft. Bis heute munkelt man, dass man extra wegen mir die Neugeborenen Abteilung dort abgeschafft hat. Ich behaupte, weil man sich bewusst war, dass man mich nicht mehr toppen kann. Das Krankenhaus sah das ähnlich, wobei es bei ihnen mehr negativ konnotiert wirkte. Naja, die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so häufig in der Mitte, zumindest rede ich mir das ein.

Zu Grundschulzeiten hielt man mir immer vor, der Junge redet zu viel. Gerade im eher wortkargen Sauerland stach ich heraus, wie es hier sonst nur die Warsteiner Trinker inmitten der Veltins-Fanatiker taten. Zumindest wurde ich, anders als die Warsteiner Trinker, nicht aus der Dorfgemeinschaft verstoßen und unter Vorbehalt geduldet. Zu Grundschulzeiten hieß es dann „Julian, mach´en Kopp zu. Vom Palawern kriechste nichts hinternander.“ Was auf Hochdeutsch so viel bedeutet wie: „Julian, hör auf zu reden, davon wird nichts aus dir.“ Oh du süße Ironie des Schicksals.

Aber allen Spaß beiseite, hier begann der Traum vom Sportjournalisten. Früh hat mir meine Grundschullehrerin an das Herz gelegt Journalist zu werden, da sie selbst in jungen Jahren großes Potential in mir sah. Ermutigt saß ich vor meiner Playstation 2 und wenn die virtuellen Spieler den, dank der damaligen Grafik, noch recht pixeligen Rasen betraten, dann schnappte ich mir mein imaginäres Mikrofon und kommentierte fleißig darauf los. Sehr zum Leidwesen meiner Zockerkumpanen, die sich eigentlich auf eine ruhige Partie Fifa gefreut hatten.

Nicht nur das Reden, auch die Leidenschaft zum Sport wurde mir in die Wiege gelegt. Das war aber keineswegs damit gleichbedeutend, dass ich als sportliches Universaltalent sämtliche Weltrekorde aller Sportarten pulverisiere. Stattdessen habe ich mich zuerst eher mindererfolgreich von Sportart zu Sportart geschleppt. Das Spektrum ging von Reiten bis Taekwondo, wo ich es zumindest zum weißen Gürtel mit gelben Streifen brachte. Quasi eine Auszeichnung, die mir bescheinigte nicht komplett inkompetent darin zu sein, mit meinen Extremitäten in der Luft herum zu wedeln. Zu mehr hatte es leider nicht gereicht.

Der große Durchbruch kam dann allerdings mit 6 Jahren, als ich meine Eltern dazu überreden konnte, mich beim Fußball anzumelden. Für diesen Sport war ich sofort Feuer und Flamme und auch der Fußball selbst schien es gut mit mir zu meinen. Über die Jahre hinweg arbeitete ich mich bis in das Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen hoch, wo ich für RWE u.a. in der Junioren-Bundesliga auf Torejagd gegangen bin. Auf dem Weg dorthin hatte ich auch das Vergnügen von Oliver Ruhnert trainiert zu werden, der durch seine Tätigkeiten als ehemaliger Nachwuchschef von Schalke 04 und Erfolgsmanager von Union Berlin weit über Deutschland hinaus bekannt ist.

Kurz vor meinem 17. Geburtstag kam in mir der Wunsch auf, mich nochmal in einer anderen Sportart beweisen zu können. Neben dem Fußball ist meine zweite sportliche Leidenschaft der American Football und in mir wurde der Drang stärker und stärker, nicht bloß am Samstag- und Sonntagabend vor dem Fernseher zu sitzen, sondern selbst Helm und Shoulder Pad überzustreifen. Nach langer Überlegung war der Entschluss dann gefasst und ich fing an für die Dortmund Giants in der Junior GFL zu spielen. Von der höchsten Jugendliga im Fußball zur höchsten Jugendliga im American Football. Der geschmeidige Übergang war meiner Athletik zu verdanken. Diese war für die Trainer wohl so verlockend, dass man über meine fehlende Erfahrung und Technik hinwegsah. Frei nach dem Motto: „Keine Technik? Egal. Du bist groß, schnell und hast Ahnung vom Sport. Den Rest bringen wir dir in der Vorbereitung schon bei.“

Zuerst lief es auch super, statt Torejagd ging ich nun auf selbige für gegnerische Quarterbacks. Als Outside Linebacker mit der Hauptaufgabe Pass Rush, hieß gerade zu Beginn, wo das Playbook noch nicht so saß: Blitzen, blitzen, blitzen. Und so schnell wie der natürliche Namensvetter, schlug es dann auch meistens mit Donnerhall ein. Es wurde also fleißig gesackt und getackled, bis ich verletzungsbedingt den Footballhelm, auf Anraten der Ärzte, an den Nagel hängen musste.

Für viele Menschen stellt sich nach dem Schulabschluss die Frage: „Was mache ich jetzt?“. Ich hatte das Privileg mir diese Frage nicht stellen zu müssen. Ich wusste, dass ich Sportjournalist, Moderator und Kommentator werden wollte. Mit dem Plan fest im Kopf, habe ich mich dann bei Universitäten beworben und letztendlich ein Sportjournalismus Studium an der Hochschule Macromedia angefangen. Meine Bewerbung schien viel Eindruck hinterlassen zu haben, denn die Hochschule bot mir direkt einen Job an, der eigentlich für jemandem im sechsten oder siebten Semester vorgesehen war. Eine Stelle im Media Service für die Übertragungen der 3.Liga, DEL und BBL von Magenta Sport bei Bernd von der Heyde Media Management. Natürlich habe ich das Angebot dankend angenommen und so vom Sommer 2018 bis zu Beginn der Coronakrise im März 2020 dort gearbeitet.

Das hat mich angespornt neben dem Studium noch mehr Praxiserfahrung zu sammeln. Daraufhin habe ich mich dann als Vereinskommentator bei Rot-Weiss Essen beworben und im Mai 2019, kurz vor meinem 19.Geburtstag, die Zusage bekommen. So habe ich mit 18 Jahren meine erste Stelle als Kommentator bekommen. Mein zweiter Job ließ dann nicht lange auf sich warten. Während meines Auslandssemesters im gleichen Jahr, bekam ich dann am anderen Ende der Welt einen Anruf. Seit zwei Monaten lebte ich San Diego im Süden Kaliforniens, weit weg von Deutschland und dem Ruhrgebiet. Trotzdem habe ich, so gut es ging, meine Aufgabe als Vereinskommentator wahrgenommen und das schien dann auch die andere Profimannschaft aus Essen auf mich aufmerksam gemacht zu haben. Das Produktionsteam der SGS Essen, die „Besten im Westen“ aus der Frauenbundesliga, wollte mich als Kommentator für die vereinseigenen Highlights. Beide Kommentatoren Stellen habe ich ebenfalls bis zur Coronakrise bekleidet.

In den ersten Lockdown Monaten 2020 kam mir dann der Gedanke zukünftig freiberuflich zu arbeiten. Für einen 19-jährigen Sportkommentator war das Ganze sicherlich keine einfache Zeit, gerade da mein Ehrgeiz an mir nagte. Umso schöner war es dann die Chance zu bekommen, für Sporttotal Spiele zu kommentieren. Die Feuerprobe gab es dann beim Spitzenspiel der Regionalliga West, Zweiter gegen Dritter, Lippstadt gegen Wuppertal. Fünf Minuten vor Übertragungsbeginn fehlt die Mannschaftsaufstellung, im ganzen Stadion ist keine Kopie mehr aufzutreiben. Man hatte schlicht zu wenig Aufstellungen gedruckt. Notdürftig musste ich mir von dem Exemplar eines Zeitungskollegen ein Foto machen, er hatte sich eine der wenigen Kopien gesichert, abgeben wollte er sie nicht. Naja, wird schon schief gehen, war der Gedanke. Zurück am Kommentatorenplatz hieß es dann: Headset auf und los geht es. Ich war gerade im Begriff den ersten Satz zu sagen und in dem passierte es. Ein starker Windstoß fegte all meine Notizen, meine ganze Vorbereitung, endlose Seiten an Arbeit einfach vom Tisch. Keiner konnte losziehen und diese aufheben. Der Supergau war eingetreten und mein Herz pochte für einen kurzen Moment ein paar Etagen tiefer, da es mir sprichwörtlich in die Hose gerutscht war. Doch was passierte danach?

Glücklicherweise konnte ich mich schnell fangen und war in der Thematik trotzdem so bewandert, dass ich es schaffte, die Halbzeit und die komplette Partie ruhig und gelassen in den Kasten zu bringen. Seitdem darf ich nun für Sporttotal kommentieren und auch die schwierigen Aufgaben, wie z.B. zwei Topspiele innerhalb von weniger als 24 Stunden zu kommentieren, traut man mir dort zu. Erschwerend kam bei diesem Doubleheader allerdings hinzu, dass es nicht nur zwei Topspiele innerhalb von weniger als 24 Stunden waren, sondern auch, dass ich keine 48 Stunden vorher erst Bescheid bekam und zwischen den Spielen ungefähr dann 600 km Autofahrt und weniger als 4 Stunden Schlaf lagen. Trotzdem eine der besten Erfahrungen bisher.

Seit November 2020 arbeite ich auch als Moderator und Kommentator für die 11+Media aus Hamburg und deren Kick.TV-Sendern. Außerdem werden die dort produzierten Inhalte u.a. auch beim Kicker veröffentlicht.

Ebenfalls als Moderator und Kommentator bin ich für die Essener Produktionsfirma Nils Stakemeier Film- und Fotokunst tätig, mit denen ich schon seit Sommer 2019 zusammenarbeite. Für den ebenfalls in Essen angesiedelten Streaming Dienst Soccerwatch kommentiere ich auch ab und an Spiele der Regionalliga West.

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